Väterfreundliche Unternehmenskultur – Aktive Förderung von Vätern

Kurz & Knapp

Was? Förderung einer Unternehmenskultur, die Vätern aktiv ermöglicht, familiäre Verantwortung wahrzunehmen – durch gezielte Maßnahmen wie die Unterstützung bei der Elternzeit, flexible Arbeitszeitmodelle sowie ein wertschätzendes Umfeld.

Warum ist das eine gute Maßnahme? Eine väterfreundliche Unternehmenskultur signalisiert moderne Familienorientierung und Gleichstellung. Sie unterstützt Väter dabei, ihre Rolle in der Familie gleichberechtigt wahrzunehmen – sei es durch Elternzeit, Teilzeitmodelle oder Homeoffice-Angebote. Das wirkt sich positiv auf das Familienleben, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und das Unternehmensimage aus. Unternehmen profitieren von gesteigerter Mitarbeitendenbindung, geringerer Fluktuation und einer höheren Attraktivität als Arbeitgeber – gerade auch bei jungen Talenten. Zudem ist die aktive Beteiligung von Vätern an Erziehungs- und Care-Arbeit ein zentraler Hebel zur Entlastung von Müttern und zur Förderung echter Gleichstellung.

Schritte zur Einführung im Unternehmen

1. Bedarfsanalyse und Status Quo erfassen

Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und Bedürfnisse im Unternehmen:

  • Erfassen Sie, wie viele Väter in Elternzeit gehen, wie lange diese dauert und wie häufig familienfreundliche Angebote genutzt werden. 
  • Führen Sie anonyme Befragungen durch, um Einstellungen, Barrieren und Wünsche von Vätern in Ihrem Unternehmen zu identifizieren. 

2. Rahmenbedingungen schaffen und erweitern

Gestalten Sie familienfreundliche Angebote aktiv auch für Väter – nicht nur in der Theorie, sondern in der gelebten Praxis:

  • Fördern Sie aktiv die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter – auch für mehr als zwei Monate, die im Schnitt von Vätern in Anspruch genommen werden. 
  • Schaffen Sie flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle (z.B. Gleitzeit, Homeoffice, mobile Arbeit) und kommunizieren Sie diese gezielt an Väter. 
  • Bieten Sie Teilzeitmodelle auch für Führungskräfte und Rückkehrgespräche nach der Elternzeit an. 

3. Führungskräfte sensibilisieren und schulen

Die Haltung der Führungskräfte ist entscheidend dafür, ob Väter familienfreundliche Angebote tatsächlich nutzen: 

  • Schulen Sie Führungskräfte im Umgang mit Vätern in Elternzeit und bei Teilzeitwünschen. 
  • Vermitteln Sie Wissen über Vereinbarkeitsmodelle, rechtliche Grundlagen und Vorurteile („Väterbonus“, „Karrierenachteil“). 
  • Fördern Sie eine Kultur, in der väterliches Engagement als Normalität gesehen wird. 

4. Kommunikation und Vorbilder fördern

Transparente Kommunikation und authentische Vorbilder stärken die Akzeptanz väterfreundlicher Maßnahmen:

  • Machen Sie die Erfahrungen von Vätern im Unternehmen sichtbar (z.B. durch Interviews, Blogbeiträge, interne Talks). 
  • Kommunizieren Sie aktiv Erfolge und Möglichkeiten zur Vereinbarkeit – z.B. im Intranet oder auf Recruiting-Kanälen. 
  • Nutzen Sie interne Leitfäden oder FAQs zur Elternzeit und Teilzeit speziell für Väter. 

Wer muss eingebunden werden?

Die Geschäftsführung, Personalverantwortliche, Betriebsräte, Gleichstellungsbeauftragte sowie interessierte Väter und Elternnetzwerke. 

Mögliche Stolpersteine & Tipps

 

Fehlende Vorbilder oder Unsicherheiten bei Vätern

Väter nehmen aus Sorge um Karrierenachteile keine Elternzeit.

Unser Tipp:

Kommunizieren Sie positive Beispiele aus dem Unternehmen aktiv und machen Sie deutlich: Familienengagement ist kein Karrierekiller.

Passive Haltung im Unternehmen

Väterfreundlichkeit wird als „Privatsache“ angesehen, nicht als Unternehmensaufgabe.

Unser Tipp:

Verankern Sie die Förderung von Vätern klar in der Personalpolitik und Zielsetzung des Unternehmens.


Einseitiger Fokus auf Mütterförderung

Mitarbeitende betrachten das Thema Vereinbarkeit als Frauenthema.

Unser Tipp:

Richten Sie Kommunikationsmaßnahmen und Unterstützungsangebote bewusst geschlechterneutral oder vaterbezogen aus.

Erfolgsfaktoren zur nachhaltigen Verankerung

  • Klare Haltung der Unternehmensleitung: 
    Setzen Sie ein sichtbares Zeichen für väterliche Vereinbarkeit – z.B. durch ein Statement oder durch das Vorleben familienfreundlicher Führung. 

     
  • Netzwerke und Austausch fördern:
    Bieten Sie Vätergruppen oder Elternnetzwerke an, die sich regelmäßig austauschen und gegenseitig unterstützen. 

 

  • Regelmäßige Evaluation: 
    Prüfen Sie die Nutzung väterfreundlicher Angebote, sammeln Sie Feedback und passen Sie Maßnahmen laufend an.