Maßnahme – Mentoring- und Sponsoring-Programme

Kurz & Knapp

Was? Unternehmen führen ein strukturiertes Mentoring- und Sponsoring-Programm ein, das insbesondere Frauen und unterrepräsentierte Gruppen gezielt unterstützt.

Warum ist das eine gute Maßnahme? Mentoring bietet wertvolle fachliche Unterstützung, während Sponsoring aktiv dafür sorgt, dass die Mentees für Beförderungen und wichtige Projekte empfohlen werden. Diese Programme tragen dazu bei, dass unterrepräsentierte Gruppen einen besseren Zugang zu wichtigen Netzwerken und Karrierechancen erhalten, wodurch bestehende Ungleichgewichte abgebaut werden können (ifo Institut, 2021).

Schritte zur Einführung im Unternehmen

1. Zielgruppen und Bedarfe identifizieren:

Überprüfen Sie, welche Mitarbeitenden wenig Zugang zu Mentoring und Sponsoring haben: 

  • Analysieren Sie, welche Gruppen im Unternehmen am wenigsten in Netzwerken eingebunden sind. 
  • Identifizieren Sie die Karriereschritte, die für diese Mitarbeitenden besonders schwierig sind. 
  • Definieren Sie, welche Ziele mit dem Programm verfolgt werden. 
  • Der Fokus sollte auf dem Karriereaufstieg der Teilnehmenden liegen. 
  • Das Programm sollte den Ausbau von Netzwerken fördern. 
  • Ein weiteres Ziel sollte die Verbesserung der Sichtbarkeit der Teilnehmenden in wichtigen Projekten sein. 

2. Mentor:innen– und Sponsor:innen-Pool aufbauen

Rekrutieren Sie erfahrene Führungskräfte oder externe Mentor:innen und Sponsor:innen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen: 

  • Achten Sie darauf, dass die Mentor:innen in einer Position sind, aus der sie Kontakte zu Netzwerken effektiv weitergeben können. 
  • Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten klare Informationen über die Inhalte und Ziele des Mentoring- und Sponsoring-Programms erhalten. 

3. Strukturierte Programme entwickeln

Definieren Sie den Umfang des Programms: 

  • Bestimmen Sie, wie oft Mentoring- oder Sponsoring-Sitzungen stattfinden sollen, z. B. quartalsweise oder halbjährlich. 
  • Legen Sie fest, was die Erwartungen an Mentor:innen und Mentees sind und welche Verpflichtungen diese haben. 
  • Entwickeln Sie ein System zur Evaluation des Programms und des Matching-Prozesses der Teilnehmenden.

4. Matching-Prozess

Entwickeln Sie einen strukturierten Matching-Prozess, um Mentees und Mentor:innen und Sponsor:innen sinnvoll zusammenzubringen: 

  • Berücksichtigen Sie bei der Auswahl die beruflichen Interessen und Entwicklungspotenziale der Mentees. 
  • Nutzen Sie Fragebögen oder Interviews, um ein passgenaues Matching zu gewährleisten und sicherzustellen. 

5. Regelmäßige Reflexion und Feedback 

Stellen Sie sicher, dass sowohl Mentore:innen als auch Mentees regelmäßig Feedback geben, um das Programm kontinuierlich zu verbessern: 

  • Bieten Sie regelmäßige Treffen an, bei denen Mentees ihre Fortschritte teilen und etwaige Herausforderungen ansprechen können. 
  • Organisieren Sie Schulungen für Mentor:innen, um ihre Rolle als Unterstützer:innen erfolgreich auszufüllen und die Effektivität des Programms zu maximieren. 

Wer sollte eingebunden werden?

Personalabteilung, Führungskräfte, ggf. Gleichstellungsbeauftragte, Mitarbeitende

Mögliche Stolpersteine & Tipps

 

Ungleichgewicht im Mentoring-Support

Mentoring und Sponsoring werden nur von einer bestimmten Gruppe (z. B. Männern) angeboten, was zu einer einseitigen Förderung führen kann. 

Unser Tipp:

Stellen Sie sicher, dass sowohl Mentor:innen als auch Mentees vielfältig vertreten sind. Bieten Sie Schulungen zu unbewussten Vorurteilen und Diversität an, um stereotype Denkmuster zu vermeiden.

Fehlende Ressourcen oder Unterstützung für Mentor:innen

Mentor:innen fühlen sich überfordert oder schlecht vorbereitet.

Unser Tipp:

Bieten Sie Mentor:innen Trainings und eine klare Anleitung, was ihre Rolle umfasst und welche Ziele verfolgt werden. Bieten Sie regelmäßige Reflexionsrunden an, um ihre Erfahrungen auszuwerten.


Fehlende Erfolgskontrolle oder Nachverfolgung

Das Programm wird ohne Evaluation umgesetzt und bleibt daher ineffektiv. 

Unser Tipp:

Implementieren Sie ein robustes System zur Erfolgskontrolle: Regelmäßige Feedbackgespräche, Erfolgskriterien und ein transparentes Monitoring des Programms sind wichtig, um Fortschritte und Bedürfnisse zu erkennen.

Erfolgsfaktoren zur nachhaltigen Verankerung

  • Klarheit über Ziele und Erwartungen: Die Ziele und Erwartungen des Mentoring- und Sponsoring-Programms müssen von Anfang an klar definiert und an alle Beteiligten kommuniziert werden. Dies sorgt für eine hohe Akzeptanz und ein gemeinsames Verständnis darüber, was das Programm erreichen soll. 

 

  • Beteiligung der Führungskräfte: Für den Erfolg eines Mentoring- oder Sponsoring-Programms ist es entscheidend, dass Führungskräfte aktiv in die Programme eingebunden sind. Sie sollten nicht nur als Mentor:innen agieren, sondern das Programm auch durch regelmäßige Kommunikation unterstützen und fördern. 

 

  • Regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung: Ein Monitoring der Ergebnisse und regelmäßiges Feedback von Teilnehmenden ist wichtig, um das Programm anzupassen und zu verbessern. Messen Sie auch die Erreichung von spezifischen Zielen (z. B. Anzahl der Beförderungen durch Mentoring). 

 

  • Langfristige Förderung und Nachhaltigkeit: Binden Sie Mentoring und Sponsoring fest in die Unternehmenskultur ein, indem Sie sie als langfristige Initiativen etablieren und nicht nur als einmalige Programme. Verstärken Sie die Vernetzung über das Programm hinaus und schaffen Sie langfristige Mentor:innenbeziehungen.