Maßnahme – Aktionstage für mehr Geschlechtergerechtigkeit

Kurz & Knapp

Was? Das Unternehmen organisiert und führt regelmäßig Aktionstage zu Geschlechtergerechtigkeit durch, z.B. am Internationalen Frauentag, am Equal Pay Day oder zum Diversity Day. Ziel ist es, Mitarbeitende für Gleichstellungsthemen zu sensibilisieren, über bestehende Ungleichheiten zu informieren und zur aktiven Mitgestaltung einer gerechteren Unternehmenskultur zu motivieren.

Warum ist das eine gute Maßnahme? Aktionstage machen das Thema Geschlechtergerechtigkeit im Arbeitsalltag sichtbar und regen zur Auseinandersetzung an. Sie schaffen niedrigschwellige Zugänge, fördern das Bewusstsein und motivieren zur Beteiligung. Sichtbare Gleichstellungsmaßnahmen stärken die Unternehmenskultur, fördern Vielfalt und erhöhen die Zufriedenheit der Mitarbeitenden (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2025).

Schritte zur Einführung im Unternehmen

1. Geeignete Anlässe identifizieren 

Wählen Sie relevante Aktionstage aus, die zu Ihrem Unternehmen und Ihren Gleichstellungszielen passen.

  • Beispiele: Internationaler Frauentag (8. März), Equal Pay Day, Girls’/Boys’ Day, Diversity Day. 

2. Maßnahmen und Formate planen

Entwickeln Sie kreative und zielgruppenorientierte Angebote rund um den jeweiligen Aktionstag:

  • Beispiele: Lunch Talks, Workshops, Ausstellungen, interne Podcast-Folgen, Infostände oder digitale Quizformate. 
  • Ermöglichen Sie Austauschformate, in denen Mitarbeitende eigene Erfahrungen teilen können. 
  • Achten Sie auf eine inklusive, geschlechtergerechte Sprache und Bildsprache. 

3. Kommunikation und Beteiligung sicherstellen

Planen Sie eine frühzeitige, einladende Kommunikation zur Beteiligung:

  • Nutzen Sie interne Kanäle (Intranet, Newsletter, Aushänge) und sprechen Sie verschiedene Zielgruppen an. 
  • Betonen Sie den freiwilligen Charakter und schaffen Sie niedrigschwellige Mitmachmöglichkeiten. 
  • Ermöglichen Sie Beteiligung auch online oder asynchron – z. B. durch digitale Impulse, Videos oder Abstimmungen. 

4. Ergebnisse sichern und weiterentwickeln

Nutzen Sie die Aktionstage als Impuls für strukturelle Veränderungen: 

  • Dokumentieren Sie Rückmeldungen, Beteiligung und inhaltliche Impulse. 
  • Werten Sie aus, welche Themen besonders relevant waren – z. B. durch eine kleine Umfrage im Anschluss. 
  • Prüfen Sie, welche Maßnahmen sich aus den Erkenntnissen ableiten lassen (z. B. Schulungsbedarfe, neue Netzwerke, Anpassungen von Leitlinien). 

Wer sollte eingebunden werden?

Personalabteilung, Kommunikation, Führungskräfte, ggf. Betriebsrat, Mitarbeitende

Mögliche Stolpersteine & Tipps

 

Aktionstage wirken wie bloße Symbolpolitik

Beteiligte erleben die Maßnahme als „Show“ ohne echte Veränderung. 

Unser Tipp:

Verknüpfen Sie die Inhalte der Aktionstage mit strukturellen Maßnahmen – z. B. mit Schulungen, Richtlinien oder Führungszielen.

Mitarbeitende beteiligen sich nicht an den Aktionstagen

Die Angebote sprechen nur bestimmte Gruppen an oder wirken wenig einladend.

Unser Tipp:

Bieten Sie vielfältige, zugängliche Formate an und fördern Sie die Sichtbarkeit unterschiedlicher Perspektiven.


Die Verantwortlichkeiten rund um die Planung der Aktionstage sind unklar

Die Planung der Aktionstage bleibt an Einzelpersonen hängen und die Wirkung bleibt begrenzt.

Unser Tipp:

Legen Sie Zuständigkeiten klar fest und binden Sie verschiedene Bereiche frühzeitig ein – z. B. Personalabteilung, Kommunikation, Führungskräfte.

Erfolgsfaktoren zur nachhaltigen Verankerung

  • Feste Verankerung in der Jahresplanung:
    Aktionstage sollten frühzeitig und verbindlich in die Jahresplanung von Personal- und Gleichstellungsmaßnahmen integriert werden, um ihre strategische Bedeutung zu unterstreichen und nachhaltige Wirkung zu erzielen.

 

  • Aktive Einbindung der Mitarbeitenden: Beziehen Sie Mitarbeitende in die Themenwahl und Gestaltung mit ein – zum Beispiel über Umfragen, Ideensammlungen oder Mitarbeit in Arbeitsgruppen.

 

  • Verknüpfung mit Veränderungszielen: Verknüpfen Sie die Aktionstage mit unternehmensbezogenen Zielen wie besserer Vereinbarkeit, einer inklusiveren Führungskultur oder der Erhöhung des Frauenanteils in bestimmten Bereichen.

 

  • Kontinuierliche Weiterentwicklung: Nutzen Sie Feedback und aktuelle Bedarfe, um die Formate der Aktionstage regelmäßig weiterzuentwickeln und ihre Relevanz langfristig zu sichern.